Die Hände sind mir kürzlich schwer. Vom Sortieren und vom Herumtragen. Der Kopf erschöpft vom Aufreihen, vom Vordenken, vom Hinkriegen. Vom Malen der Fassade, vom basteln der Maske, die im Spiegel zeigt, was gezeigt werden soll. Und in mir rumort es. Ich habe Sehnsucht.
Sehnsucht nach rauen Oberflächen, nach ungeschliffenen Kanten, nach umgekippten Regalen. Und nach Aufgewühltheit. Ja ich will wühlen. Graben. In mir und der Welt statt mich sauber aufgereiht im Setzkasten zur Schau zu stellen. Alles in Reih und Glied, alles in Ordnung. Ich habe alles Griff. Aber der Griff wird mir zu heiß, er verbrennt mir die Finger, wirft Blasen. Ich will ihn loslassen. Will dem Drachen beim davonfliegen zuschauen und mich dann umdrehen. Schauen was kommt, wenn alle Zügel losgelassen sind. Was sein könnte. Wenn nichts müsste. Wenn es keinen Blueprint, keinen Masterplan gäbe, der minütlich zu befolgen ist. Sondern viele leere Blätter vor mir. Und ich kann sie beschreiben oder zerreißen, zerknüllen, bunt anmalen oder in pechschwarze Tinte tauchen. Bis Hände und Kopf wieder leicht sind. Bis ich wieder leicht bin.