Ich bin ständig auf der Suche. Nach Ideen, nach Möglichkeiten, nach Verbesserungen. Nach Neuem, Spannendem, Aufregendem. Romantisiert würde ich sagen „Ich bin eine rastlose Seele“. Realistisch heißt das oft: Mentaler Stress und Überforderung.

Was mir tendenziell Ruhe verschafft und gleichzeitig der Neigung und Neugier Raum gibt, ist ein Ort, an dem ich all das Parken kann: Ideen, Wünsche, Pläne. Gedanken, Sorgen, Emotionen. Kreative Experimente. Dieser Ort ist mein Notizbuch.

Ich habe mir über die Jahre angewöhnt, es überall mit hin zu nehmen. Mein A5 Leuchtturm Buch ist jeden Tag im Arbeitsrucksack, am Spielplatz, im Auto mit dabei. Am Wochenende im Waldviertel bei den Eltern und im Sommerurlaub natürlich auch. Ich habe mir auch angewöhnt, jede Idee sofort aufzuschreiben, egal ob das für ein neues Projekt, eine Idee für unsere Küche oder ein cooler Satz für einen Text ist, den ich vielleicht irgendwann schreibe. Und zumindest einmal am Tag gibt es Notizbuch-Quality-Time von 10-60 Minuten, um zu tun, was gerade passt. Morgenseiten oder Frust ablassen. Gedanken oder ToDos sortieren. Ein schönes Erlebnis festhalten oder einfach entspannen beim Kleben von schönen Magazinausschnitten. Abends Dankbarkeit oder mittags eine Kalkulation für ein Projekt.

Viele Leute haben verschiedene Bücher für verschiedene Zwecke. Für mich hat das nie gut funktioniert. Das meiste, das ich zu Papier bringe, lässt sich schwer einordnen und wenn etwas in eine Lade passen oder bestimmten Vorgaben gerecht werden muss, werde ich leicht unrund. Und unzufrieden. Keri Smith nennt eine spezifische Form von Lebens-Forschungstagebuch in ihrem Buch How to be an explorer of the world ein portable live museum. Also ein tragbares Lebensmuseum. Und ich glaube, genau das ist mein Notizbuch auch: ein chaotisches Museum von mir und allem, was mir passiert und mich interessiert. Das ich großzügig und möglichst frei befülle. Ab und zu schaue ich dann wieder ein und staune. Und finde. Ganz oft mich selbst.