Ich bin noch immer dabei, mich in dieser Sommerjahreszeit einzurichten. Und zwar so, dass sie perfekt zu mir und meinem kreativen Leben passt. Und gleichzeitig zu den äußeren Bedingungen, die die Natur, aber auch einfach das Leben von Juni bis August bereithalten. Und so sehr ich das hier schon viel zitierte A Year in Practice liebe, und so sehr es mich inspiriert hat, so muss ich mir auch eingestehen, dass ich den Sommer, den Jacqueline Suskin in ihrem Buch beschreibt, nicht genau nachbauen kann.
Sie spricht zum Beispiel vom stundenlangen Beobachten der Pflanzen in ihrem Garten, von „spontaneous trips to the beach“ sobald ihre Freund:innen anrufen oder Lese- und Kulturreisen zu all ihren kreativen Bekannten quer durchs Land.
Ich bin Wahl-Städterin ohne Balkon und mit zwei kleinen Kindern. Außerdem arbeite ich neben den kreativen Projekten hier bei Schreiben mit Jules auch als Content Marketerin und als solche den Sommer fast durch. Ich muss das Sommer-Konzept anpassen. In den letzten Wochen habe ich dazu viel gedacht und experimentiert mit meiner ganz persönlichen Sommer-Romantik. Und drei zentrale Erkenntnisse gewonnen. Vielleicht helfen sie dir auch weiter oder inspirieren dich zu deiner ganz eigenen Sommer-Routine.
Neben A Year in Practice von Jacqueline Suskin begleiten mich noch Big Magic von Elizabeth Gilbert und Living Out Loud von Keri Smith durch diesen Sommer.
Erkenntnis #1: Schwimmen, schwimmen, schwimmen
Ich mochte das Wasser schon immer gerne, aber seit ich letzten Herbt mit Eisbaden angefangen habe, hat es nochmal eine ganz neue Bedeutung für mich und mein Leben gewonnen. Auch jetzt im Sommer, wo das Wasser zwar kalt scheint, aber im Vergleich zu den 4° im Winter eher badewannen-haft ist. Nach jedem Schwimmen fühle ich mich neu und aufgeladen. Frisch für alles was danach kommt. Also schwimme ich vor dem Juli-Regen und danach, egal ob der Himmel grau ist oder blau. Ich hüpfe nach einem langen Tag um 18.00 Uhr noch mit den Kindern ins Freibad oder – noch viel lieber – in die Donau. Je mehr ich mich daran halte, desto besser fühle ich mich.
Erkenntnis #2: Draußen arbeiten, wann immer möglich
Morgenseiten auf der Parkbank, draußen im Café E-Mails beantworten oder am Wochenende im Haus meiner Eltern auf der Terrasse sitzen und den nächsten Newsletter tippen. Damit sich ein richtiges Sommergefühl einstellt, hilft mir jede Minute außerhalb von Wohnung und Studioräumlichkeiten. Außerdem ist einer meiner Jahresvorsätze „So viel als möglich draußen sein“. Und im Sommer gibt es echt keine Ausreden.
Erkenntnis #3: Downsizen in allen Bereichen
Ich habe immer sehr viel gleichzeitig am Laufen. Mehrere Bücher, die ich parallel lese, mehrere Kreativprojekte an denen ich dran bin – aktuell Collagen-Postkarten und -Lesezeichen, Zines und Aquarell-Experimente – und viele Ideen, an denen ich zur gleichen Zeit arbeite für Workshops, Texte oder sonstige Schreiben mit Jules Aktionen. Weil mich am Sommer aber eigentlich vor allem die Leichtigkeit reizt, habe ich beschlossen, alles was möglich ist, auf ein Minimum zu reduzieren und so leicht als möglich zu gestalten. Auch physisch leicht, damit ich nicht immer so einen schweren Rucksack schleppe. Also habe ich aktuell nur ein einziges, winziges Federpennal mit wenigen Lieblingsstiften und nur mehr einen Roman und ein Sachbuch parallel. Und bis auf tägliches Schreiben habe ich alle Kreativansprüche in den Herbst verschoben. Soweit der Plan. Die Umsetzung ist ehrlicherweise noch ausbaufähig.
Wie ist das bei dir? -Wie wird dein Sommer zu deinem Sommer? Wie hältst du deine Kreativität am Laufen? Ich freu mich auf gegenseitige Inspiration in den Kommentaren. Und wenn du zum Sommer schreiben willst, hast du vielleicht Freude am Zine „Sommertauchen“.